Kompost

Das Gold des Gartens – oder wie wir es nennen: Kompost.

Nicht nur nachhaltig, sondern auch das beste Geheimrezept für einen fruchtbaren Boden. Mit einem Kompost reduzierst Du Deinen Bioabfall, lieferst Deinem Garten wichtige Nährstoffe und sparst dabei auch noch Geld. Denn der fertige Kompost dient als natürlicher Dünger und fördert und verbessert die Struktur und das Wasserhaltevermögen im Boden.

 

Was ist eigentlich Kompost?

Der Begriff „Kompost“ bedeutet „Das Zusammengesetzte“. Kompost besteht aus abgestorbenen organischen Materialien wie z. B. Gemüseresten, Grasschnitt oder anderen Gartenabfällen. Diese Materialien werden durch Mikroorganismen wie Pilze und Bakterien unter Zufuhr von Sauerstoff (in Form von Luft) zersetzt. Dadurch zerfallen sie von Zeit zu Zeit zunächst in gröbere und schließlich feinere Teile. So startet der Prozess der Humifizierung, wobei sich Huminstoffe bilden, die maßgeblich zur Bodenfruchtbarkeit beitragen. In Verbindung mit Tonpartikeln entstehen schließlich sichtbare Krümel, die als Kompost oder Humus bezeichnet werden.

 

Anlegen und richtig kompostieren

Die beste Möglichkeit, nachhaltig zu gärtnern, besteht im Kompostieren. Denn in einem Kompost wird aus Küchen- und Gartenabfällen wertvoller Naturdünger, mit dem Gemüse, Obst aber auch Zierpflanzen mit den wichtigsten Nährstoffen versorgt werden können. In hier erfährst du wie du einen Gartenkompost richtig anlegst und pflegst.

Standort

Die Wahl des richtigen Standorts ist für einen Kompost entscheidend: Dieser sollte halbschattig liegen, beispielsweise unter einem Laubbaum. Direkte Sonneneinstrahlung ist dabei unbedingt zu vermeiden, da das Material ansonsten zu schnell austrocknet.

Ebenso ist ein gewisser Regenschutz erforderlich, um eine Durchnässung bei langanhaltendem Regen zu vermeiden. Der Komposter sollte zudem direkt auf Erde angelegt werden, damit Regenwürmer und anderen Lebewesen Zugang erhalten.

Foto: Pixabay

Schicht um Schicht

Um das Kompostieren zu beschleunigen, sollten besonders die Gartenabfälle zuvor grob zerkleinert werden.

Strauchschnitt lässt sich besonders gut mit einem Häcksler zerkleinern. Ein Walzenhäcksler, da hierbei das Häckselgut zermalmt wird. So können Mikroorganismen besser in das Schnittgut eindringen.

Auch Laub sollte zuvor etwas zerkleinert werden. Besitzen Sie einen Laubsauger, so geschieht dies in der Regel bereits beim Aufsaugen der Blätter. Ansonsten bietet sich die Verwendung eines Rasenmähers an.

Grobe Bestandteile im Kompost sind wichtig, damit die Masse nicht zu stark verdichtet und sich kleine Luftkammern bilden. Nur durch ausreichend Sauerstoff können die aeroben Mikroorganismen die Abfälle optimal umwandeln. Bei einer zu starken Verdichtung oder fehlendem Sauerstoff kann der Kompost vergären bzw. faulen und erzeugt unangenehme Gerüche.

 

Kompost, dann aber richtig!

Junge Gartenfreunde fragen mich oft wie viele Komposter in einem Garten benötigt werden.

Meine Standard Antwort: „Drei: Zwei Behälter dienen dem Aufsetzen des Komposts, und in den dritten Behälter wird der fertige Kompost umgeschichtet, bis er Verwendung findet“.

Eigentlich müsste es heißen: Mindestens Drei. Meine langjährigen Erfahrungen als Kleingärtner haben mir bestätigt, das je 100 Quadratmeter Gemüse-/Obstfläche ein Komposter benötigt wird.

Foto: Pixabay

Die Füllung macht’s

Richtig kompostieren ist gar nicht so einfach, denn nicht jeder Bio-Abfall lässt sich auf dem Komposthaufen in Humus verwandeln. Das darf rein:

  • Rohe Gemüse- und Obst-Reste – aber keine Zitrusfrucht-Überreste!
  • Eierschalen
  • Verwelkte Blumen oder Kräuter – längere Stile und dickere Pflanzenteile solltest du klein schneiden, das beschleunigt die Kompostierung
  • Rasenschnitt – dieser sollte am besten schon leicht angetrocknet sein, da sonst Fäulnisgefahr besteht
  • Kleine Mengen an Zeitungspapier und Pappe – aber kein farbiges Papier und keine Hochglanz-Materialien
  • Tee- und Kaffeesatz
  • Laub und Strauchschnitt – Tipp: Auch Strauchschnitt wird schneller zu Humus, wenn er vorher klein geschnitten wird
  • Mist von Haustieren nur in geringen Mengen – aber KEINE (chemischen) Zusätze, wie zum Beispiel Katzenstreu.
  • Farblose Wellpappe.
  • Algen und Pflanzen aus dem Gartentisch.

Foto:Pixabay

Nicht hineingehören:

  • Gekochtes Essen oder zubereitetes Essen – besonders kein Fleisch und andere proteinhaltige Lebensmittel. Diese Essensreste locken Ratten und andere Tiere an!
  • Fetthaltige Speisen, Öle, Milch – diese Stoffe lassen sich nicht einfach zersetzen
  • Pflanzenreste, die von Schimmel oder einem Pilz befallen sind – nutze dafür am besten deine Biotonne, so vermeidest du eine mögliche weitere Ausbreitung
  • Asche-Reste – die Asche kann schadstoffbelastet sein, zudem verrotten größere Asche-Klumpen sehr langsam
  • Zitrusfrucht-Überreste – diese sind häufig stark gespritzt und so können Pestizide in deinen Humus gelangen. Also verzichte besser auf Zitronen-, Orangen-, Ananas- und auch Bananenschalen. Die Beigabe von Südfrüchten (insb. Bio-Produkte), wie zum Beispiel Wassermelonen, sollte jedoch unproblematisch sein
  • Schnittblumen – vor allem, wenn sie im Supermarkt gekauft wurden, diese enthalten oft Pestizide
  • Größere Zweige, Äste, Wurzeln und grobe Schnittabfälle – sie verrotten zu langsam
  • Nussschalen – auch diese verrotten langsam, du solltest sie also nur dosiert zugeben
  • Schwer verrottbares Laub, wie zum Beispiel das Laub von Walnuss- und Kastanienbäumen, Eichen, Platanen oder Kirschlorbeer (gehäckselt, ja)
  • Farbige oder dicke Papier- und Papp-Abfälle – diese gehören nicht auf den Komposthaufen
  • Unkraut, das schon Samen trägt – besser komplett vermeiden, so verhinderst du eine weitere Ausbreitung.

 

Beim Kompostieren entsteht wertvoller Humus. Humusdünger ist besonders nährstoffreich und kann außerdem mehr Wasser im Boden speichern. Er fördert auch die Stabilität im Boden, in dem sich die Pflanzen gut verwurzeln können. Durch die lockere Struktur ermöglicht er dem Boden zudem eine gute Durchlüftung. Ein weiterer Vorteil: Humus kann den pH-Wert des Bodens ausgleichen.

Damit Du ein perfektes Ergebnis erzielst, braucht Dein Kompost auch die richtige Pflege. Am wichtigsten ist es, den Kompost richtig zu schichten. In folgender Infografik siehst Du, wie ein Kompost optimal aufgebaut wird:

 

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Ein weiterer wichtiger Punkt besteht darin, dass der Kompost nicht zu nass oder zu trocken werden darf. Das heißt, an heißen Tagen, wenn der Kompost trocken erscheint, solltest Du ihn gießen und bei starkem oder langanhaltendem Regen am besten abdecken. Um den Kompost zu belüften, kannst Du gelegentlich mit der Gartengabel hineinstechen und ihn etwas auflockern.

 

 

 

Woran merkt man, dass der Kompost zu nass ist?

Wenn Kompost zu nass ist, fängt er an faul zu stinken. Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst Du mit Deiner Hand etwas Komposterde zerdrücken. Wenn Wasser hinaustropft, ist der Kompost auf jeden Fall zu nass. Um einen zu nassen Kompost vor dem Kippen zu retten, ist es notwendig, den Kompost umzusetzen oder Du gibst trockene Abfälle wie Stroh, Laub oder Kleinholz dazu.

 

Welche Nährstoffe im Kompost?

Kompost enthält viele Nährstoffe und verbessert als natürlicher Dünger den Boden.  Die im Kompost enthaltenen Humusmoleküle können viel Wasser speichern und sorgen somit für einen optimalen Wassergehalt.

Kompost ist dunkler als normale Erde und kann somit mehr Wärme speichern.

Kompost ist ein geeigneter Nährboden für nützliche Mikroorganismen.

 

Schon mit ein paar Schaufeln Kompost kannst Du Deinen Boden mit wichtigen Nährstoffen versorgen.  Hier findest Du eine Liste mit allen enthaltenen Nährstoffen, die dem Boden als natürlicher Dünger dienen:

  •         Calcium
  •         Magnesium
  •         Schwefel
  •         Spurenelemente
  •         Phosphor
  •            Kalium und Stickstoff

    

Kompost kann neben wichtigen Nährstoffen auch Schadstoffe enthalten. Diese kommen nahezu überall in unserer Umwelt vor. Problematisch wird das jedoch nur, wenn sie in sehr hohen Konzentrationen über das Gartenbeet in die angepflanzten Lebensmittel gelangen. Deshalb solltest Du unbedingt beachten, welche Materialien besser nicht hineingehören (siehe oben).Zu den Schadstoffen zählen z. B. Schwermetalle wie Zink, Blei, Kupfer oder Quecksilber, aber auch Mikroplastik. In den Kompost gelangen sie u. a. mit Verpackungen aus Metall oder Plastik, mit Staubsaugerbeuteln oder Straßenkehricht. Auch Grünschnitt oder Laub von stark befahrenen Straßen sowie gefärbtes Papier oder Textilien können mit Schwermetallen oder Mikroplastik belastet sein.Bioabfallkompost kann in geringen Mengen ebenfalls Schadstoffe enthalten, die aus Pestizidrückständen oder Konservierungsstoffen stammen. Aus diesem Grund solltest Du keine gespritzten Obstschalen oder behandelte Schnittblumen kompostieren.

Bioabfallkompost kann in geringen Mengen ebenfalls Schadstoffe enthalten, die aus Pestizidrückständen oder Konservierungsstoffen stammen. Aus diesem Grund solltest Du keine gespritzten Obstschalen oder behandelte Schnittblumen kompostieren.

 

Textauszüge aus: Nabu, „mein schöner Garten“; Hhaak 2020.  Illustration: NABU; Fotos: Pixabay